Triebkräfte von Verfolgung

Die stärksten Triebkräfte für die Verfolgung von Christen in Pakistan sind "Islamischer Extremismus" und in geringerem Maße auch "Systematische Korruption".

Islamischer Extremismus: Pakistans Christen stehen im Kreuzfeuer militanter islamischer Organisationen und aufgebrachten Mobs, die regelmäßig gewalttätig gegen Christen vorgehen. Auf der anderen Seite führt eine Kultur der beständigen Islamisierung zu einer Isolierung der Christen vom Rest der Bevölkerung. Sind Christen finanziell in der Lage, das Land zu verlassen, so nutzen viele diese Möglichkeit. Einige Beobachter sprechen auch von einer "Talibanisierung" der pakistanischen Gesellschaft. Darüber hinaus haben die berüchtigten Blasphemiegesetze für Minderheiten wie die Christen verheerende Auswirkungen. Dutzende neuer Fälle wurden aktenkundig, und die Regierung ignoriert bislang alle Rufe nach einer Abschaffung oder zumindest Abänderung dieser Gesetze aus dem eigenen Land oder auch von internationaler Seite. Vom neu gewählten Premierminister ist diesbezüglich keine Initiative zu erwarten, da ihm offenkundig die Gunst der starken islamisch-extremistischen Bewegungen im Land sehr wichtig ist. Christen leiden immer noch an den Nachwirkungen des Selbstmordattentats zweier Islamisten am 22. September 2013 auf die anglikanische Allerheiligenkirche in Peschawar, das den zunehmenden Extremismus gezeigt hat.

Systematische Korruption: Unter der stark ansteigenden Korruption im Land leiden alle Bürger. Ob in staatlichen oder lokalen Behörden, ob bei der Armee oder unter Anführern von Kommunen oder Stämmen: Überall wird Schmiergeld erwartet und ist unerlässlich, will man etwas bewegen. Viele Christen sind Tagelöhner und damit ihren Arbeitgebern und den haarsträubenden wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Bedingungen völlig ausgeliefert.