Ob damit einer der längsten Konflikte der Welt wirklich zu Ende geht, bleibt abzuwarten. Doch ein Ende des Konfliktes wird auch von Christen, die zumeist zu ethnischen Minderheiten gehören, sehnlichst erwartet. Immer wieder kamen sie als Zivilisten bei Kampfhandlungen zwischen Rebellen und der Regierung zwischen die Fronten und wurden angegriffen.
Schatten über positive Entwicklungen
Doch auf die mit der neuen Regierung verbundenen glänzenden Aussichten fielen auch einige dunkle Schatten: Die Armee führte ihren Kampf gegen ethnische Rebellen - von denen dem Namen und der Konfessionszugehörigkeit nach die meisten Christen sind - mindestens ebenso intensiv weiter wie zuvor. Etlichen Berichten zufolge drang die Armee wiederholt in christliche Dörfer des Kachin-Stammes ein. Christen wurden drangsaliert und manchmal zu Trägerdiensten gezwungen. In einem Fall verwandelte die Armee ein christliches Dorf im August 2011 in einen militärischen Vorposten, einschließlich Befestigungen, Gräben und Landminen. Obwohl die Christen einen Beschwerdebrief an die Behörden sandten, unternahm die neue Regierung nichts, um den Christen zu helfen. Dieses Ereignis passt in die lange Geschichte des ethnischen Konflikts mit dem Kachin-Stamm seit der Unabhängigkeit von Großbritannien (1948). Die Kachin leben in der nördlichen Grenzregion zu China und Indien.