Obwohl Religionsfreiheit in der Verfassung verankert ist, versucht die kommunistische Regierung, das religiöse Leben mit einem System obligatorischer Registrierung unter Kontrolle zu halten. Die vietnamesischen Behörden behalten alle christlichen Aktivitäten im Lande fest im Blick. Christen sind häufig mit behördlicher Willkür konfrontiert. Oft werden sie beschuldigt, "gesellschaftliche Unruhen" zu verursachen, "die örtliche Regierung zu bekämpfen" oder ihnen wird allgemein "Subversion" vorgeworfen.
Religiöse Aktivitäten, von denen angenommen wird, dass sie den Staat oder die Gesellschaft gefährden, können verboten werden. In der Praxis führt diese Regelung häufig zum willkürlichen Vorgehen einzelner Beamter vor allem auf lokaler Ebene. Der Staat verlangt, über alle religiösen Aktivitäten informiert zu werden. Die Instandsetzung und der Neubau von Kirchen müssen genehmigt werden.
Aufgrund eines Religionsgesetzes von 2007 werden die verschiedenen Glaubensüberzeugungen zwar als soziale Kräfte angesehen, die unter der Führung der Kommunistischen Partei zum Fortschritt des Landes beitragen können und müssen - doch bedürfen aus diesem Grund religiöse Aktivitäten weiterhin der Zustimmung der Behörden.